1240 Ende des J.1240 oder Anf. 1241 nach d. 8. Dez. Fürst Michael Wsewolodowicz flüchtet vor den einbrechenden Mongolen, welche am 6 December seine Stadt Kiew erobern, nach Polen zu Herzog Konrad (von Masowien, seinem Verwandten). Durch das Vordringen der Mongolen auch von da vertrieben, wendet er sich nach dem Breslauer Land und speziell einer deutschen Stadt Namens Sereda (Szroda = Neumarkt, vergl. Tzschoppe und Stenzel 108) zu. Bevor er aber selbst noch dort anlangt, wird seine vorausgereiste Enkelin (oder Nichte) sammt ihren Leuten von den durch den Anblick ihrer Schätze verführten Deutschen in Neumarkt erschlagen, und Fürst Michael zieht in grosser Betrübniss, da ihn noch dazu auch hier die Mongolen verfolgten und damals mit dem Herzoge, dem Sohne des Heinrich, in Kampf geriethen, wieder zu Herzog Konrad. So die noch aus dem XIII. Jahrhundert stammende Hypatius-Chronik in russischer Sprache geschrieben und abgedruckt im zweiten Bande der po³noje sobranije letopisej Russkich. Petersburg 1846. 4. S. 177. (Freundliche Mittheilung Hrn. Dr. Mosbach's.) Es ist dies dieselbe Chronik, welche Palacky in seinem Mongoleneinfall, Prag 1842, S. 404, als Wolyner Jahrbücher citirt. Mit Recht erblickt Palacky in diesem Vorfall den Grund der später ausgebildeten Sage von der Tartarenkaiserin (vergl. oben zum 2. April). Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |